„Manchmal wundere ich mich selbst darüber, wie sich mein Leben entwickelt hat“

Seit März letzten Jahres ist Juliane Löbig die neue Leiterin des Bereichs Finance & Accounting innerhalb der Kuraray Europe GmbH. Eine spannende Herausforderung für die 40-jährige Diplom-Betriebswirtin. Wir haben mit Ihr über Ihren nicht so gradlinigen Werdegang, viele gemeisterte Herausforderungen und Ihre Begeisterung für Ihre Arbeit gesprochen.

„Nein, mein Werdegang war gewiss nicht geradlinig“, schmunzelt Juliane Löbig. Ursprünglich wollte sie Grundschullehrerin werden. „Nach den ersten Unterrichtserfahrungen an einer Grundschule habe ich aber festgestellt, dass dieser Beruf nichts für mich ist, und das Studium dann abgebrochen.“ 1997 bewarb sie sich bei der Hoechst AG für eine Ausbildung als Fachinformatikerin – und bekam einen Vertrag für die Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin. „Ich hatte die damaligen Entscheider wohl damit beeindruckt, dass ich mehrere Sprachen gelernt hatte, unter anderem auch ein paar Jahre Japanisch, weil es mich einfach interessiert hat“, erklärt sie. 

In die Aufgaben hineingewachsen

Ihr Berufseinstieg begann als Sekretärin bei Clariant, später übernahm sie Aufgaben als kaufmännische Sachbearbeiterin. Ohne jegliche SAP-Erfahrung musste sie sich viel Wissen selbst aneignen. Kurze Zeit später übernahm Kuraray das PVA/PVB-Geschäft von Clariant und gründete die Kuraray Specialities Europe. Juliane Löbig war gleich mit Begeisterung dabei: „Ich war fasziniert, von Anfang an beim Aufbau des Unternehmens dabei zu sein“, erzählt sie. 2004 absolvierte Juliane Löbig neben dem Berufsalltag noch das Berufsintegrierende Studium (BIS) zur Diplom-Betriebswirtin (FH) und übernahm zunehmend neue Aufgaben mit mehr Verantwortung im Unternehmen. „Das war eine ganz tolle Zeit“, erinnert sie sich. „Unsere Herausforderung bestand darin, neue Geschäftsbereiche und Strukturen in das vorhandene SAP-System zu integrieren, um eine aussagekräftige Ergebnisrechnung darstellen zu können.“

Aufstieg mit Babypause

2008, sie war gerade Gruppenleiterin in der Abteilung Finance & Administration geworden, kündigte sich ein Baby an! Für die engagiert Frau kein Problem: Obwohl alleinerziehend, kehrte die junge Mutter nach 14 Monaten Pause in Teilzeit zurück und erhöhte ihre Arbeitszeit sukzessive wieder bis zur Vollzeit. „Aber auch heute arbeite ich noch zum Teil im Home Office“, sagt Juliane Löbig und weiß dieses Entgegenkommen des Arbeitgebers sehr zu schätzen. „Nicht alle Frauen bekommen in dieser Situation eine vergleichbare Chance“, sagt sie. „Aber letztendlich ist es ein Geben und Nehmen von beiden Seiten.“ Dass sie irgendwann einmal die Leitung der Abteilung übernehmen würde, hätte sie nie geglaubt, sagt sie offen heraus. Doch auch bei dieser Entscheidung war es wie schon so oft in ihrem Leben. „Ich habe keine absolut festgesteckten Ziele und gehe gerne und mit Freude an neue Herausforderungen, die sich mir bieten.“


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