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Kuraray Europe GmbH Nachhaltigkeit Blog Schwarzes Gold: Wie Aktivkohle unser Wasser säubert
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Sauberes Wasser ist ein knappes Gut – und der Schutz dieser lebenswichtigen Ressource eine globale Gemeinschaftsaufgabe. Eine Schlüsseltechnologie in der modernen Wasseraufbereitung ist die Reinigung mithilfe von Aktivkohle. Ob in der Lebensmittelverarbeitung, in der chemischen Industrie oder in der öffentlichen Wasserversorgung: Immer mehr Unternehmen setzen auf Aktivkohlefilter, um Wasser effektiv und nachhaltig zu reinigen. Das Kuraray-Unternehmen Chemviron produziert nicht nur die benötigte Aktivkohle, sondern sorgt auch für deren nachhaltige Wiederaufbereitung – und hat auch sonst eine Menge gute Ideen für eine gesunde Umwelt.
Die Liste der schwer abbaubaren Rückstände, die unser Trinkwasser belasten, ist lang. Arzneimittelrückstände und Pestizide zählen ebenso dazu wie PFAS – die sogenannten „Ewigkeitschemikalien“ – und weitere organische Schadstoffe. Ein Material, das schon in der Antike zur Bindung von Giften genutzt wurde, gewinnt daher immer mehr an Bedeutung: Aktivkohle. Im industriellen Maßstab begann man das „schwarze Gold“ um 1900 zur Wasseraufbereitung zu nutzen. Heute ist es ein zentraler Bestandteil vieler Trinkwasseranlagen, Klärwerke, Haushaltswasserfilter sowie von Lebensmittel-, Chemie- und Industrieprozessen überall auf der Welt. Ob allein oder in Kombination mit anderen Verfahren wie Membranfiltration, UV-Desinfektion oder Ozonierung – Aktivkohle ermöglicht die effektive Entfernung von Spurenverunreinigungen und leistet so einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Wasserressourcen.
Aktivkohle ist eine poröse Form von Kohlenstoff, hergestellt aus natürlichen Rohstoffen wie Steinkohle, Holz, Kokosnussschalen oder Torf. Durch spezielle Verfahren – meist Erhitzen unter Sauerstoffausschluss und anschließender „Aktivierung“ mit Dampf oder Chemikalien – entsteht eine extrem große innere Oberfläche. Ein Teelöffel Aktivkohle kann die Fläche eines Fußballfelds besitzen! Diese riesige Oberfläche mit ihren unzähligen mikroskopisch kleinen Poren verleiht der Aktivkohle eine enorme Fähigkeit zur Adsorption. Nur wenige andere Materialien eignen sich so gut für hocheffektive und nachhaltige Filtrationstechnologien.
Das Thema Trinkwasseraufbereitung ist untrennbar mit dem Namen Chemviron verbunden. In Europa ist die hochleistungsfähige FILTRASORB®-Aktivkohle der Kuraray-Tochter das führende Produkt für die Reinigung von Trinkwasser aus Oberflächen- und Grundwasserquellen. Die optimierte Porenstruktur des Granulats ermöglicht die zuverlässige Entfernung einer Vielzahl von Schadstoffen, darunter Pestizide, organische Spurenstoffe und PFAS. Das Material kommt in stationären und mobilen Kohlefiltersystemen zum Einsatz – bei kommunalen Wasserversorgern ebenso wie in Gewerbe- und Wohngebäuden. Auch in industriellen Fertigungsprozessen und bei der Sanierung belasteter Standorte sorgen die Aktivkohlen von Chemviron für eine effektive Schadstoffentfernung.
Zu den besonderen Eigenschaften von Aktivkohle zählt ihre Langlebigkeit. Gesättigte, sprich: verbrauchte Aktivkohle kann thermisch reaktiviert werden. Die adsorbierten Schadstoffe werden bei hohen Temperaturen zerstört, und die reaktivierte Kohle kann dann mehrfach in derselben Anwendung wiederverwendet werden. Das spart nicht nur wertvolle Ressourcen, sondern reduziert auch die CO₂-Emissionen erheblich.
»Chemviron entwickelt modernste Verfahren für das Recycling von Aktivkohle und baut seine Kapazitäten konsequent aus. Im belgischen Feluy betreiben wir die weltweit größte Reaktivierungsanlage zur Wiederaufbereitung verbrauchter Aktivkohle und Filtersysteme. Ähnliche Anlagen laufen in Großbritannien und Italien. Gleichzeitig arbeiten wir in unseren Laboren und Pilotanlagen kontinuierlich daran, Prozesse weiter zu verbessern und Ressourcen zu schonen.«
Reinier Keijzer
Präsident, Chemviron
Mobiler Filterservice CYCLESORB®: Die schnelle Lieferung und der unkomplizierte Austausch der Filter direkt vor Ort sind Teil des umfassenden Services von Chemviron rund um die Aktivkohle. Mit CYCLEVENT® steht ein vergleichbarer Service auch für die Reinigung von Luft zur Verfügung.
Seit den 2000er-Jahren wächst das öffentliche Bewusstsein für die erheblichen Risiken, die von PFAS-Chemikalien ausgehen. Zwar rücken Verbote näher und gesetzliche Vorschriften werden zunehmend strenger. Doch die Altlasten bleiben – und weiterhin gelangen PFAS in die Umwelt, darunter auch neu entwickelte Substanzen. Einmal freigesetzt, zeigen sie sich weitgehend resistent gegen über herkömmlichen Methoden der Wasseraufbereitung wie direkter Oxidation, biologischem Abbau, Dampfextraktion oder Photolyse (UV).
In solchen Fällen ist die Adsorption mit Aktivkohle in Kombination mit einer Wiederaufbereitung durch thermische Reaktivierung die geeignetere Methode. In der Praxis hat sich gezeigt, dass granulierte Aktivkohlefilter (GAC) von Chemviron PFAS-Verbindungen in Gewässern bis unter die Nachweisgrenze entfernen können. Die Aktivkohle-Technologie von Chemviron zählt damit zu den wirksamsten derzeit verfügbaren Methoden zur Entfernung von PFAS.
»Die Leistung von Aktivkohle hängt von vielen Faktoren ab: Welche PFAS sollen entfernt werden? Welche weiteren Verunreinigungen sind im Wasser vorhanden? Und wie sehen die betrieblichen Bedingungen vor Ort aus? Entscheidend ist, alle Rahmenbedingungen genau zu verstehen – nur so kann die am besten geeignete Aktivkohlelösung ausgewählt werden. Unsere Fachleute bringen dafür die nötige Erfahrung und Expertise mit.«
Timothy Mosselmans
Senior Manager Application Engineering, Chemviron
Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) sind fluorhaltige Chemikalien, die in der Natur nicht vorkommen. Sie stecken in zahlreichen Alltagsprodukten – etwa in Antihaftpfannen, Outdoorbekleidung, Feuerlöschschaum oder Verpackungen. PFAS sind extrem stabil und bauen sich in der Natur kaum oder gar nicht ab. Deshalb reichern sie sich über lange Zeiträume in Böden, Gewässern, Pflanzen, Tieren und auch im menschlichen Körper an. Heute lassen sich PFAS weltweit nachweisen – selbst in entlegenen Regionen wie der Arktis. Viele dieser Stoffe stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein.
Der Bedarf an effizienter Wasseraufbereitung wird weiterwachsen – nicht nur aufgrund verschärfter Umweltauflagen, sondern auch durch das zunehmende Bewusstsein für Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft. Aktivkohle in Kombination mit Reaktivierung wird dabei eine Schlüsselrolle spielen – und Chemviron bleibt der führende Technologieanbieter mit einem breiten Portfolio an nachhaltigen und wirtschaftlichen Lösungen zur Reinigung von Wasser und Luft.
Chemviron ist der europäische Geschäftsbereich der amerikanischen Calgon Carbon Corporation. Beide Unternehmen gehören zur Kuraray Group. Zusammen gehören sie zu den drei größten Anbietern von Aktivkohletechnologien weltweit.