Kuraray Europe GmbH Nachhaltigkeit Blog Massenbilanzierung bei Kuraray

Massenbilanzierung bei Kuraray

Wie aus Masse Klasse wird

Der Klimawandel ist die größte ökologische Herausforderung unserer Zeit. Gefordert sind entschlossenes Handeln und der zügige Einstieg in eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen unseres Managementplans „PASSION 2026“ und seiner Säulen „Planet“, „Product“ und „People“ arbeiten auch wir bei Kuraray intensiv an der Umstellung auf nachhaltige Rohstoffe in unserer Produktion. Ein zentraler Hebel für diese Transformation ist das Verfahren der Massenbilanzierung.

Unser Weg in die Kreislaufwirtschaft

Recycelte oder nachwachsende Rohstoffe gewinnen auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Ihre Integration in bestehende Produktionssysteme stellt jedoch eine Herausforderung dar – denn kein Unternehmen kann seine Infrastruktur von heute auf morgen vollständig umstellen. Deshalb müssen nachhaltige Rohstoffe schrittweise in vorhandene Prozesse eingebunden werden. Nur so lassen sich fossile Rohstoffe immer weiter reduzieren und der CO2-Fußabdruck von Produkten verbessern.

Hier kommt die Massenbilanzierung ins Spiel: Sie ist ein bewährtes Verfahren zur Bewertung von Nachhaltigkeit und ermöglicht die graduelle Umstellung auf nachhaltige Rohstoffe – ohne grundlegende Änderungen vorhandener Prozesse und Anlagen. Das Bilanzierungsmodell wird vor allem in der Chemie-, Kunststoff- und Energieindustrie eingesetzt – so auch von Kuraray.


Mit diesem pragmatischen Ansatz wollen wir unsere Abhängigkeit von fossilen Ressourcen verringern und den CO2-Fußabdruck unserer Produktion und Produkte deutlich senken. Damit erfüllen wir die Erwartungen unserer Kunden und erweitern unser Portfolio um nachhaltige Alternativen.” 

Jörg Schappel 
Leiter Safety, Health & Sustainability bei der Kuraray Europe GmbH

Massenbilanzierung: Hebel für die Transformation 

Konkret funktioniert das Verfahren wie folgt: Nachhaltige Rohstoffe werden gemeinsam mit den konventionellen fossilen Rohstoffen in die Produktion eingespeist. Eine physische Trennung der Stoffströme findet dabei nicht statt. Obwohl sich die Rohstoffe im Materialfluss vermischen und nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind, erlaubt die Massenbilanzierung eine rechnerische Zuweisung. So lässt sich nachweisen, dass eine bestimmte Menge fossiler Rohstoffe durch nachhaltige Alternativen ersetzt wurde. Dieser nachhaltige Input wird buchhalterisch dem Endprodukt zugerechnet, sodass ein Gleichgewicht zwischen Input und Output gewährleistet ist.

Auf diese Weise können fossile Rohstoffe anteilig durch biobasierte oder recycelte Alternativen ersetzt werden – ohne separate Produktionsanlagen. Als sogenannte „Drop-in-Solution“ ermöglicht die Massenbilanzierung die Herstellung chemischer Produkte in gleichbleibender Qualität aus unterschiedlichen Rohstoffquellen innerhalb desselben Produktionsprozesses.

ISCC PLUS: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Es gibt auch Kritik an der Massenbilanzierung – insbesondere an der Tatsache, dass die nachhaltigen Rohstoffe dem Endprodukt nur rechnerisch, nicht physisch, zugewiesen werden. Das kann zu Missverständnissen führen. Umso wichtiger sind maximale Transparenz und nachvollziehbare Dokumentation über die gesamte Lieferkette. Hier kommt der unabhängigen Zertifizierung große Bedeutung zu: Externe Prüfungen stellen sicher, dass Prozesse und Produkte den festgelegten Nachhaltigkeits- und Qualitätsstandards entsprechen. Das schafft Vertrauen bei Kunden, Geschäftspartnern sowie Behörden und hilft Unternehmen, regulatorische Anforderungen zuverlässig zu erfüllen.

Auch bei der Massenbilanzierung kann der Anteil nachhaltiger Rohstoffe sowie deren Herkunft von unabhängiger Stelle geprüft werden. Ein weltweit anerkanntes Zertifizierungssystem ist ISCC (International Sustainability & Carbon Certification).



ISCC PLUS-Zertifikate sind in der Chemieindustrie weit verbreitet und gelten als verlässlicher Nachweis für verantwortungsbewusste und transparente Praktiken in der Produktion.” 

Lukas Frick
Kuraray Europe GmbH

ISCC PLUS-zertifizierte Produkte von Kuraray

Polyvinylalkohol (PVOH)
Marken: KURARAY POVAL™, ELVANOL™, EXCEVAL™
Produktion: Frankfurt a. M.; La Porte und Bayport, USA

Polyvinylbutyral (PVB)
Marke: MOWITAL®
Produktion: Frankfurt a.M., Deutschland

Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH)
Marke: EVAL™ EVOH
Produktion: Antwerpen, Belgien

Polyvinylalkohol (PVOH)-Folien
Marke: MonoSol 
Produktion: La Porte, USA

Thermoplastische Elastomere
Marken: SEPTON™, HYBRAR™
Produktion: Kashima, Japan

Flüssigkautschuke
Marke: KURARAY LIQUID RUBBER
Produktion: Kashima, Japan

Polymethylmethacrylat (PMMA)
Marke: PARAPET™
Produktion: Niigata, Japan


Das Angebot an zertifizierten Produkten wächst kontinuierlich weiter – Kuraray verwirklicht damit die Vision eines nachhaltig wachsenden Chemieunternehmens, das mit hochwertigen und verantwortungsvoll hergestellten Produkten einen positiven Beitrag für Mensch und Umwelt leistet.
          

Nachhaltigkeit als Chance Kuraray erhält ISCC PLUS-Zertifizierung ISCC-System

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